Tipps: Wie Sie die Nebenwirkungen Ihrer medikamentösen Tumortherapie mit einfachen Mitteln behandeln (lassen) können...

Unter einer Chemo- und/oder Strahlentherapie zur Behandlung von Tumoren kann es immer wieder zu unangenehmen Nebenwirkungen kommen. Manchmal droht deshalb sogar der Abbruch der Behandlung.

 

Hier erfahren Sie was Sie selbst zur Symptomkontrolle tun können, um die Nebenwirkungen mit komplementären Mitteln zu behandeln und was Ihr Arzt Ihnen Gutes tun kann. Diese Maßnahmen stammen aus einem Artikel der "Deutsche Zeitschrift für Onkologie 2016; 48: 128-132:" PRAXIS - "Kurze Synopsis der Behandlung von Nebenwirkungen und Leitsymptomen unter medikamentöser Tumortherapie mit komplementärmedizinischen Maßnahmen".


Wichtig: Verwenden Sie nachfolgende freie Rezepturen unbedingt nur nach Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt. Denn auch komplementäre Mittel - selbst wenn sie völlig harmlos erscheinen - können kontraindiziert sein.

Manche der unten aufgeführten Leistungen gibt es unter Umständen nicht als Kassenleistung. Sprechen Sie Ihren Arzt und Ihre Kasse trotzdem darauf an. Manchmal lassen Kassen auch mit sich reden...


Mukositis / Entzündung der (Mund-)Schleimhaut...

Schulmedizinisch werden Spülungen mit Benzydamin (Tantum) zur Prophylaxe der oralen radiogenen Mukositis empfohlen.
Komplementärmedizinische Behandlung: OPC-basierte Mundspüllösungen (OPC = OligomereProanthoZyamidine) sind Mundspüllösungen mit Extrakten aus Weintraubenkernen. Sie können ebenso prophylaktisch angewendet werden. Wichtig ist eine gute Mundhygiene.
Prophylaktische Mundspülungen: 3-4 mal täglich mit OPC-basierter Spüllösung (MucoPads), als hilfreich hat sich auch eiine Ölziehkur mit Hanföl, ebenfalls 3-4 mal täglich gezeigt.

 

Hand-Fuß-Syndrom / planto-palmare Erythrodysästhesie (PPE), eine entzündliche, rötlich/ schuppige, auch rissige bis ulzerierende Hauterscheinung.

Komplementärmedizinische Behandlung: Mehrmals täglich erfolgen Einreibungen der Hände/Füße mit Hanföl im Wechsel mit OPC-basierten Hand-/Fußbädern.

 

Fatigue-Syndrom / eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit mit extremer Müdigkeit und Schwäche, kognitiven und emotionalen Defizten.
Bei entsprechendem klinischen Bild werden von der Schulmedizin Antidepressiva und/oder Blutersatzmittel (Erythropoetin od. Eisen) eingesetzt.
Komplementärmedizinische Behandlung:

  • L-Carnitin oral/2-4g tägl.als Kapseln oder Trinkampulle.
  • L-Carnitin i.v. als Kurzinfusion in 250ml NaCl 0,9% / 30-45 Min. / 2-3 mal pro Woche.
  • Vit.-C-Infusion, Dosierungsbereich für Fatigue-Behandlung zwischen 7,5g und 15g / Kurzinfusion in Ringer-Laktat-Lösung / 30-45Min. / 2-3 mal pro Woche

Wichtig: Vorher erfolgt immer eine Bestimmung der Aktivität der Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase. Bei unzureichender Enzymaktivität, z.B. bei Trägern einer entsprechenden Mutation, droht die Gefahr einer Hämolyse (Auflösung der roten Blutkörperchen*). *Gröber U. Arzneimittel und Mikronährstoffe. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft; 2014

 

Neuropathien / ein Oberbegriff für Erkrankungen der peripheren Nerven, die keine traumatische Ursache haben...
Komplementärmedizinische Behandlung:

  • L-Carnitin oral / 2-4g tägl. als Kapseln od. Trinkampulle.
  • L-Carnitin i.v. als Kurzinfusion in 250ml NaCl 0,9% / 30-45 Min. / 2-3 mal pro Woche.
  • alpha-Liponsäure oral 600mg tägl.
  • alpha-Liponsäure i.v. 600mg als Kurzinfusion in 250ml NaCl 0,9%.

Wichtig: alpha-Liponsäure nicht am Chemotherapie-Tag gleichzeitig infundieren. 24 Std. Mindestabstand einhalten.

  • endogene Cannabinoide topisch (lokal/örtlich).
  • Adelmidrol als Creme mehrmals täglich an Händen und Füßen einsetzen.
  • Hanföl, das ätherisches Hanföl mit ß-Caryophyllen enthält, mehrmals tägl. an Händen und Füßen anwenden.

Wichtig: ß-Caryophyllen aus der Klasse der Terpene ist eine der wichtigsten entzündungshemmenden sekundären Pflanzenstoffe der Cannabispflanze... Es kommt auch in zahlreichen Lebensmitteln wie Basilikum, Oregano, Zimt und schwarzem Pfeffer vor.

 

Kachexie / Mangelernährung, hat Auswirkungen auf den Immunstatus sowie auf zahlreiche Stoffwechsel- und Organfunktionen.
Mangelernährung betrifft sowohl die unzureichende Versorgung mit Makronährstoffen, als auch den Bereich der Mikronährstoffe. Das Augenmerk sollte immer auf der effektiven Substitution v.a. von kritischen Mikronährstoffen liegen, solchen, mit geringer Speicherkapazität, geringer Aufnahme und hohem aktuellen Verbrauch* (*Gröber U., Holzhauer P., Kisters K., Holick MF, Adamietz IA. Mikronutrients in oncological intervention. Nutrients 2016; 8(3): 163- doi 10.3390/nu8030163.).

  • L-Carnitin oral / 2-4g tägl. als Kapseln od. Trinkampulle.
  • L-Carnitin i.v. als Kurzinfusion in 250ml NaCl 0,9% / 30-45 Min. / 2-3 mal pro Woche.
  • Omega-3-FA, 2-mal tägl. 1g oral als Kapsel.
  • Stoffwechsel adaptierte/angepasste hochkalorische Trinknahrung.
  • Zufuhr von kritischen Mikronährstoffen, z.B. als bilanzierte definierte Mikronährstoffmischung.
  • Ausreichende Zufuhr von Selen als Natriumselenit, angepasst an den Selenspiegel im Vollblut. Optmaler Zielbereich 130-155 Mikrogramm/Liter
  • Ausreichende Versorgung mit Vitamin D (Colecalciferol), angepasst an den Laborparameter D(25-OH). Optimaler Zielbereich: 40-60 Mikrogramm/Liter.

 

Immunsuppression / ein Vorgang, der von außen eine Immunreaktion unterdrückt...

Zur Verbesserung oder Stabilisierung Ihrer eigenen Abwehrlage können Sie bei Ihrem Arzt um folgende komplementärmedizinische Maßnahmen bitten.

  • Thymosin-alpha-Injektionen, 3 mal wöch. 1 Ampulle, z.B. im Intervall der Antikörpergaben.
  • Natriumselenit supplementieren, wenn Defizit vorliegt. Zielbereich: 130-155 Mikrogramm/Liter.
  • Vitamin D substituieren, wenn Defizit vorliegt. Zielbereich: 40-60 Mikrogramm/Liter.

 

Arthralgien / Gelenkschmerzen unterschiedlichster Pathogenese...

Taxane, endokrin wirksame Medikamente wie Tamoxifen und Aromatasehemmer, greifen in den Vit. D-Stoffwechsel ein. Eine Überwachung und eine bedarfsgerechte Versorgung mit Vit. D ist bei Patienten unter Dauermedikation mit solchen Medikamenten sinnvoll und erforderlich* (

*Gröber U., Holzhauer P., Kisters K., Holick MF, Adamietz IA. Mikronutrients in oncological intervention. Nutrients 2016; 8(3): 163- doi 10.3390/nu8030163.).

  • Natriumselenit supplementieren, wenn Defizit vorliegt. Zielbereich: 130-155 Mikrogramm/Liter.
  • Vitamin D substituieren, wenn Defizit vorliegt. Zielbereich: 40-60 Mikrogramm/Liter.
  • Wobenzym plus 3 mal 3 Kapseln tägl.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und gute Besserung!

 

 

 

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